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Wissenswertes

11. Dezember 2016

[FLOP-Time] Battle Island ~ Peter Freund


Heute habe ich leider einen großen Flop für euch - ein Buch, was mich leider auf keiner Linie überzeugen konnte.
Dabei war die Idee so gut...
Natürlich gilt immer noch, dass sich selbst ein Bild von etwas machen, immer das Beste ist. Wer weiß, vielleicht würde es euch ja gefallen...






Titel: Battle Island
Autorin: Peter Freund
Seitenzahl: 550
Verlag: cbj
Genre: Jugendbuch/Abenteuer

Preis Broschur: 14,99€
Preis eBook: 11,99€

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Inhaltsangabe

Als Louisa die Castings für die brandneue TV-Show »Battle Island« erfolgreich besteht, glaubt sie sich ihrem Ziel ein Stück näher: Mit dem Preisgeld die Therapie ihrer Mutter bezahlen und sie so vor dem sicheren Tod retten. Millionen von Zuschauern werden ihre Suche nach einem Schatz verfolgen, der auf einer von der Außenwelt abgeschnittenen Insel im Atlantik versteckt ist. Doch auch die anderen Kandidaten wollen an das Geld – dazu ist ihnen jedes Mittel recht, und so wird aus der Unterhaltungsshow bitterer Ernst ...



Casting-Show, Jugendliche auf einer Insel, Schatzsuche, Spannung, Kampf... mein Fall. Hat mich leicht an Tribute von Panem erinnert, vom Klappentext her, daher dachte: "Mal was wieder Spannendes, coolio."



Bis auf die richtigen Gesichter der Personen (Silhuetten wären schöner gewesen) finde ich das eindrückliche Cover toll. Düster und hat was von einem Kino-Poster eines Actionfilms. Auch der Buchrücken gefällt mir.


Idee:
Wie gesagt hat mich die Idee wirklich sehr angesprochen. Das Buch spielt in 2021 und handelt von einer - theoretisch durchaus denkbaren - TV-Show, in der 10 Jugendliche aus ganz Europa als Konkurrenten auf einer Insel nach einem Schatz suchen - Kameras natürlich immer dabei.

Struktur:
Puh, die hat mich fertig gemacht. Zu Beginn gibt's andauernd Zeitsprünge. Von mitten in der Show bis Monate davor usw. Das ist schon problematisch, da es gleich zu Anfang so ist, wenn man sich erstmal orientieren muss. Doch hier waren sie leider besonders schlimm.
Immer wenn es gerade auch nur ein wenig spannend während der Show wurde, gab es einen langen Rückblick - sehr lang. Länger als die spannende Stelle. Und das Komische: Diese Rückblicke waren einfach langweilig und haben nichts wirklich Wichtiges erklärt. Das war wirklich nervtötend und meinen Lesefluss stark gestört.
Und dann auf einmal: Chronologisch. Kurz vor der Mitte gab es auf einmal kaum Zeitsprünge mehr, aber dafür - Perspektivwechsel. Angebrachter, da man die verschiedenen Charaktere schon kennt, doch irgendwie hat es sich immer noch nicht 'rund' angefühlt.

Schreibstil:
Und jetzt geht's schon erst richtig los, leider. Der Prolog - sehr spannend, Protagonistin läuft um ihr Leben - war noch toll.
Doch dann...Puh. Erst einmal muss man sich fragen, was für ein Bild der Autor von der heutigen Jugend hat. Die Kandidaten beleidigen sich nämlich andauernd - von Anfang an, das war auf einmal so - mit den geschmacklosesten und oberflächlichsten Beleidigungen. Ein Junge mit Narbe wird nur "Scareface" (=Narbengesicht) genannt, sämtliche Vorurteile über Länder werden ausgepackt. Jetzt kommt's noch schlimmer: Eine rothaarige Irin namens Poppy wird "Feuermuschi" genannt. Richtig gelesen. Einfach so, obwohl sie nichts gemacht hat, außer rote Haare zu haben. 
Ich bin 17, gehe auf noch zur Schule, und kann sagen, selbst wenn da Leute gemobbt werden - niemals in einer solchen Sprache. Diese Beleidigungen haben mich so angenervt.
Neben der Kleinkindsprache waren auch die vielen merkwürdigen Anglizismen fehl am Platz. Mitten im Satz tauchen Wörter wie strange etc. auf, was ebenfalls meinen Lesefluss störte. Es passte einfach nicht.

Mal was anderes: Teilweise wurden recht unaufregende Ereignisse sehr detailliert beschrieben. Außerdem konnte sich der Autor gefühlt nicht immer entscheiden: Mal werden die wichtigen Wettbewerbe einfach abgekürzt von wegen 'Ja, hat Lou alles geschafft.' und dann tauchten sie mal wieder total ausführlich in einem Rückblick bzw. der späteren Chronologie auf.
Die Geschichte ist übrigens in der 3. Person geschrieben, was die Perspektivwechsel natürlich erleichterte. Doch leider konnte ich kaum Verbindung mit den Personen spüren, was aber wohl eher an den Charakteren lag.

Charaktere:
Durchatmen... Oberflächlich. Damit wäre eigentlich schon alles gesagt.
Lou, Protagonistin, hat mir so gar nicht gefallen. Zum einen tut sie so, als wäre sie ein richtig nettes Mädchen, was sich für andere einsetzt während des 'Battles', doch zum anderen beleidigt sie die 'Bösen' genauso kleinkindartig und herablassend, geht nur von Vorurteilen aus. Ihre Gefühle zu ihrem Freund Tim konnte ich ihr überhaupt nicht abnehmen. Dann wird sie während der Wettbewerbe immer als sehr intelligent dargestellt, obwohl sie natürlich auch total sportlich ist und gut kämpfen kann, doch dann ist sie einfach so richtig naiv. Gott, bitte verzeiht den Ton, mich hat dieses Mädchen so sehr aufgeregt.
Doch auch die anderen Charaktere sind, gelinde gesagt, unsympathisch und pure Klischees. Das reiche Kind wird von den Eltern vernachlässigt und sucht Aufmerksamkeit durch Drogen, die blonde Zicke ist herzlos und eine Schlampe, das jüngere Mädchen kann nur mit einer Puppe im Arm einschlafen und die Irin ist religiös bis zum geht nicht mehr. Ihr merkt es, oder?

Handlung:
Auch so ein Knackpunkt. Durch den Schreibstil und diese Struktur wurde ich leider null gefesselt. Die Charaktere sind sind so unsympathisch, dass bei keinem gelitten habe.
Diese Schatzsuche stellte sich auch als sehr unaufregend heraus, sodass ich auch - ich gebe es zu - mal einen Absatz übersprungen und eine Seite nur überflogen habe.

Die Umsetzung der eigentlich guten Idee ist einfach total misslungen. Meiner Meinung nach jedenfalls.
Das Ende ist sehr vorhersehbar. Es hat sich ziemlich abgezeichnet, und natürlich kam es für unsere Intelligenzbestie Lou total überraschend.
Dieses Buch ist definitiv eine hohe Platzierung auf meiner Flop-Liste wert und manchmal fragte ich mich wirklich, warum sich dieser Verlag (von dem ich sehr viele Werke mag) dieser Geschichte angenommen hat.



Tja... eines meiner absoluten Flops.
Weder Schreibstil, Charaktere oder diese merkwürdige Struktur konnten mir zusagen, ich wurde wirklich wahnsinnig enttäuscht. Jediglich die Idee ist toll. Es hat mich weder emotional berührt noch in irgendeiner Weise gefesselt. Ich kann und will es euch nicht empfehlen.



- Enttäuschte 1,5 von 5 Feenfaltern -







Dennoch natürlich vielen Dank an den cbj Verlag für das Rezensionsexemplar.

cbj

© Anna Salvatore's Bücherreich

2 Kommentare:

  1. Hey,
    gute & nachvollziehbare Rezi von dir :)
    Ich hatte das Buch auch mal kurz im Blick, aber nach vielen negativen Meinungen, lasse ich lieber die Finger davon, anstatt meine Zeit zu verschwenden :D :)
    Lg Callie

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  2. Hallo Anna,
    nun bin froh, dass ich es mir nicht gekauft habe^^
    Liebe grüße
    Tanja

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Ich freue mich so gut wie über alles ;-*
(Ausgenommen: "Lesen ist doch ein langweiliges Hobby", Beleidigungen, Klimawandelverleumdungen)


Und was sein muss, muss sein ;-)
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